„JUGENDZEIT“ – Eigenständige Jugendpolitik in Sachsen ausgestalten!
„Jugendpolitik ist das lange und beharrliche Bohren dicker Bretter und erfordert Leidenschaft und Augenmaß.“
(frei nach M. Weber 1919)
Mit dem Konzept einer Eigenständigen Jugendpolitik wird Jugend als eigenständige Lebensphase mit spezifischen Chancen und Herausforderungen anerkannt. Jugendliche sollen als Rechtssubjekte gestärkt und nicht nur als Rechtsobjekte definiert werden.
Seit 2012 setzt die Engagementstiftung Sachsen Akzente für die Entwicklung einer Eigenständigen Jugendpolitik in Sachsen. Durch das Projekt JUGENDZEIT wird die Arbeitsgruppe Eigenständige Jugendpolitik, einen Zusammenschluss freier und öffentlicher Träger der Jugendhilfe in ganz Sachsen, seit 2015 koordiniert. Gemeinsam werden u.a. die Dialogveranstaltungen #lassunsreden-JUGENDZEIT durchgeführt und zwar zu verschiedenen Schwerpunkten und Handlungsfeldern wie Familie, Übergänge, Zeit und Raum, demographischer Wandel, Schule, Freizeitorte, Arbeit, Strukturen und Unterstützung, Beteiligung, Mobilität oder Digitalisierung. Wichtige Ergebnisse werden im Anschluss an die Veranstaltungen in Perspektivenpapieren, Infosheets oder Videobeiträgen gebündelt und veröffentlicht.
Der Arbeitsverbund AG EJP gewährleistet die sächsische Vernetzung rings um die Eigenständige Jugendpolitik, die landesweite Fachdiskussion und die Einbeziehung lokaler und alltagspraktischer Perspektiven. Darüber hinaus leistet JUGENDZEIT zusammen mit weiteren Mitgliedern der AG EJP durch die Arbeit im bundesweiten Netzwerk der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe (AGJ) den Fachtransfer sowohl ins Land Sachsen als auch zurück auf die Bundesebene ganz im Sinne der Bundesjugendstrategie. Diese arbeitspraktische Vernetzung eröffnet zudem konkrete Einblicke in Vorgehensweisen, Arbeitsstände und gute Praxis der Akteure in anderen Bundesländern und damit eine fachliche und konzeptionelle Anreicherung der Arbeit innerhalb von Sachsen.
In der Stellungnahme der Sächsischen Staatsregierung zum 5. Sächsischen Kinder- und Jugendbericht wurden die Arbeitsergebnisse der Jahre 2015-2019 skizziert und Leitlinien für eine sächsische EJP formuliert. Eine Eigenständige Jugendpolitik in Sachsen:
- hat eine jugend- und familiengerechte Gesellschaft zum Ziel.
- stärkt die Möglichkeiten der Partizipation junger Menschen in allen für sie relevanten Lebens- und Lernbereichen, d. h. im unmittelbaren Lebensumfeld.
- stärkt die Selbstwirksamkeitserfahrung junger Menschen und vermittelt diesen ressortübergreifend Verbraucher- und Alltagskompetenzen.
- zielt darauf ab, den Bedürfnissen und Interessen aller jungen Menschen Rechnung zu tragen und somit die Vielfalt sächsischer Jugendlicher anzuerkennen.
- berücksichtigt regionale Unterschiede und folgt dem Bottom-up-Prinzip, d. h. sie setzt Impulse vor Ort.
- setzt auf einen fortwährenden Dialog und das Zusammenwirken aller Akteure.
Weiterführende Informationen: www.lassunsreden.info
Evaluation EJP in Sachsen – Entwicklung einer Sächsischen Jugendstrategie
Evaluation EJP in Sachsen – Entwicklung einer Sächsischen Jugendstrategie
Im aktuellen Projektzeitraum von JUGENDZEIT 2021 - 2023 wird der erreichte Arbeitsstand im Kontext Eigenständige Jugendpolitik in Sachsen evaluiert und eine weiterführende Zielperspektive formuliert. Auf der Grundlage der erreichten Ergebnisse und unter Berücksichtigung der Evaluationsaussagen wird ein beteiligungsoffener Prozess in Federführung der AG EJP initiiert. In diesem soll unter Hinzuziehung von Fachpublikationen, Studien sowie good practice im fachlichen Dialog mit sächsischen Aktueren eine Handlungsempfehlung „Sächsische Jugendstrategie“ formuliert und als inhaltlicher Beitrag für den „Pakt für die Jugend“ zur Verfügung gestellt werden.